Stolpersteine Bad Brückenau 29.09.23

Liebe Freunde und Theaterinteressierte,


wir möchten Euch ein Projekt ganz anderer Art vorstellen.

Im Mai dieses Jahres schlüpften wir zum ersten Mal in einer „fiktiven Begegnung“ als Teil einer Stolpersteinverlegung in die Rollen zweier Hinterbliebener, die entkommen konnten und nun ihren einstigen Heimatort aufsuchen.

An diesem Freitag findet eine Stolpersteinverlegung in Bad Brückenau statt zu der wir mit unserem Auftritt beitragen …

Auch wir laden dazu herzlich ein.


pohyb's und konsorten

Maike Jansen & Stefan Ferencz

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Zur Stolpersteinverlegung in Haßfurt am 29.5. und Bad Brückenau am 29.9.2023

Von Alex Klubertanz


Maike & Stefan, auch bekannt als Pohyb’s & Konsorten, haben unsere erste Verlegung von Stolpersteinen an Pfingsten 2023 in Haßfurt mit einer szenischen Darstellung begleitet – und so nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass diese Veranstaltung für alle Beteiligten – vor allem auch für die anwesenden Nachkommen der Opferfamilie Rosenthal – zu einer wirklich bewegenden, aufwühlenden Erfahrung wurde. 

Maike & Stefan mimten die beiden überlebenden Kinder der Familie, wie diese in den 60er Jahren ihre Heimatstadt besuchten – ein fiktives, aber durchaus vorstellbares Setting. Die beiden kommen also nach Haßfurt, besuchen die Stätten ihrer Kinder- und Jugendjahre, und sie lassen ihre Erinnerungen hochkommen: an die Feste im Elternhaus, die Feiern in der Synagoge und an die Deportation vom Haßfurter Bahnhof, die den größten Teil der Familie in die Vernichtungslager führte.

Dabei haben Maike & Stefan nicht einfach ihre Fantasie spielen lassen, sondern sich intensiv mit den Quellen auseinandergesetzt, die über die Rosenthals Auskunft geben. Das war auch bei ihrem zweiten Einsatz dieser Art so, bei der Verlegung für Gitta Oppenheimer am 29. September 2023 in Bad Brückenau, als sie in die Rollen von Arnold und Reni Zeller schlüpften: Auch hier kommen zwei Überlebende des Menschheitsverbrechens in den 60er Jahren zurück in ihre Heimat und erinnern sich.

Beeindruckende Darstellungen, die keinen der Zuschauer unberührt ließen. Zurück bleibt eine Ahnung davon, wie eng jüdisches Leben und jüdische Kultur in der kommunalen Gesellschaft verankert war – und was uns verlorengegangen ist … 


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